Translate

Freitag, 30. Januar 2015

Manchmal hilft der Zufall....Photos aus dem Staatsarchiv Landshut

 Mein Ziel war es - eigentlich ist es das immer noch, denn bis jetzt war ich noch nicht erfolgreich - Material über unseren Bahnhof, speziell über den Lokschuppen, zu finden. Um es kurz zu machen, bis auf ein paar Gleisdarstellungen habe ich noch nichts in der Hand, aber gewissermaßen als Beifang sind ein paar schöne Informationen hinzugekommen. Dieser Lageplanauszug- in Wirklichkeit ist der Plan ein gaaaanz langer Streifen und reicht bis hinunter zum Steinbachtal -  zeigt nicht nur das Kötztinger Bahnhofsareal, wie es bis vor wenigen Jahren noch ausgesehen hatte, sondern bringt auch noch ein paar interessante Details.

Detailplan des Kötztinger Bahnhofes mit Lokschuppen, Laderampe und
den Anfängen des späteren Baywa Geländes.




Die Hausbesitzer in der unteren Bahnhofstraße heißen von links nach rechts: Ausmann - Michael Winter (Winterschneider) protestantisches Vereinshaus (später das  Autohaus Kroher, hier versammelten sich die Kötztinger evangelischen Christen, bevor deren Pfarrkirche auf der Platte gebaut worden war)  Anwesen Karl Kollmaier.
Im April vor 70 Jahren waren die beiden Anwesen Ausmann und Winter die einzigen beiden privaten Anwesen, die im Krieg Zerstörungen erlitten hatten. Dies ist vermutlich bei dem Luftangriff der Amerikaner auf den Kötztinger Bahnhof geschehen. Den anderen, allerdings größeren Schaden, erlitt die Kötztinger Ziegelfabrik.

Soweit die Vorgeschichte, in den Akten des Bezirksamt/Landratsamtes Kötzting fand sich auch ein Vorgang über den Umbau der Bahnübergänge im Bereich Kötzting, mit dem Hinweis, es wären Photos mit dabei. Also gleich bestellt und siehe da, eine Zeitreise um fast 100 Jahren für den Bereich Kötzting und Steinbach.
Deckblatt





Bereits umgebauter Bahnübergang ausgangs des Steinbachtales


Als erstes wird der Bahnübergang zwischen dem heutigen Hotel Steinbach und Harras gezeigt, immer im Bild ein damals moderner LKW und manchmal - manchmal auch sehr verwaschen weil in Bewegung - eine kleine Dampflokomotive und eine dekorativer Cabrio PKW.

in der Wiese im Hintergrund steht heutzutage die Siedlung Steinbachtal, rechts ganz knapp am Bildrand ist eine Ecke des Gebäudes vom Hotel Steinbachtal gerade noch zu sehen.


Eines der bekannte Bildmotive der Kötztinger Eisenbahn, im Hintergrund das heutige Hotel Steinbachtal

eine Überfahrt näher an Kötzting, mit der "Geisterbahn"

Übergang, früher Zufahrt zu den jetzigen Tennisplätzen, im Hintergrund die Platte erkennbar


derselbe Übergang, Blickrichtung Spatiliweg



derselbe Übergang, nur ohne Dampflokomotive

ein tolles Bild, Cabrio gegen Dampflokomotive

links der Hang des Schinderbuckels, in etwas auf Höhe Werkstätte Weber/Mühlbauer

im langgezogenen Bogen Richtung Kötzting
Alle diese Bilder und Dokumente stammen vom dem Staatsarchiv Landshut, aus dem Bestand Landratsamt Kötzting  Rep 164-8 Nr. 3660 aus dem Jahre 1926. Zwar habe ich noch nichts über den Lokschuppen in der Hand, aber es gibt ja noch andere Archive, die darüber Material haben könnten und kommt Zeit kommt Rat oder so ähnlich.

Sonntag, 28. Dezember 2014

Kötzting im Jahre 1905


Eigentlich ist es ja eine Art Wiederverwertung bzw. Recycling, was ich hier betreibe. Die Pfingstbeilage "Kötzting vor 100 Jahren" kann ich hier zwar ein zweites Mal verwerten, allerdings, und das ist hier das Wichtigste, ich bin an kein Zeilenvolumen gebunden und ich kann soviel Bildmaterial einbringen wie ich möchte. Und diese Vorteile kann ich hier wirklich weidlich nutzen. Auch Kleinigkeiten, die ich in der Pfingstbeilage eher unter den Tisch fallen lasse, können hier wieder mit aufgenommen werden. Heuer z.B. die Widmung der Holzapfelstraße oder die neue Schubleiter der Feuerwehr Kötzting.
Im Endeffekt entsteht hiermit eine kleine, bebilderte, Chronik Kötztings.
Ich habe viel Unterstützung durch tolles Bildmaterial erhalten und möchte mich ausdrücklich bei Michi Zilk, Michael Traurig und bei unserem Arbeitskreis Heimatforschung also Frau Rabl Dachs und Frau Kretschmer bedanken, die mir schnell, teilweise blitzschnell, Bildmaterial zugeliefert haben. Also nun gehts los:


Kötzting vor 110 Jahren

Das Jahr 1905

Wie eine Mischung aus BILD und Kötztinger Zeitung erscheint aus heutiger Sicht der frühere Kötztinger Anzeiger[1]. Er brachte – auf ein und derselben Seite -  sowohl die Nachrichten aus der großen weiten Welt als auch die alltäglichen Kleinigkeiten aus der näheren Umgebung. In der ersten Ausgabe des beginnenden Jahres 1905 wurde noch von den letzten Neuigkeiten rund um den Jahreswechsel und um Weihnachten berichtet.
So erzählten die Neukirchener, dass im nahen Rothenbaum in Böhmen während der Christmette eine „solemne Rauferei“ mit Messern und Revolvern ausgetragen worden war, in Folge derer die Andächtigen in wilder Flucht aus der Kirche geeilt waren.
Chamerau amüsierte sich über einen Mann, der allein dadurch bereits Aufsehen erregt hatte, dass er nach der Messe am Stephanitag mit einem Strohhut durch die Menge am Friedhof geschritten war. Wenn man keine Nachrichten hat, dann muss man sich eben welche machen.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

und weiter mit dem Flugzeug....Luftbildaufnahmen aus den 60er Jahren


  

ein Werk, das heute noch existiert, auch wenns natürlich baulich moderner geworden ist, der Platz am oberen Bildrand sollte zusammen mit dem Fluß eigentlich die Orientierung erleichtern.

 
links siehts aus, wie bei einer Betonmischanlage... 


Kategorie mittel:

eine Firma, die es natürlich auch heute noch gibt.....
 Kategorie leicht...
es steht ja am Haus dran um was es sich handelt, schön zu sehen der alte Werkskanal und oben der Neubau der Straße Kötzting-Blaibach

Kategorie mittel

diese Fabrik gibt es nicht mehr, hat aber an dieser Stelle mehrere hundert Jahre lang existiert, schon der junge frühere Kammerer(=Bürgermeister) von Kötzting Wolfgang Samuel Luckner hatte hier die Oberaufsicht im 18. Jahrhundert
viel Spaß beim Rätseln, die Auflösung schreibe ich erst in ein paar Tagen in die Tags hinein um es nicht zu einfach zu machen.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Weil´s so schön war .....

Nachdem die Rätselluftaufnahmen zwar ein wenig tückisch aber dennoch lösbar waren, habe ich gestern im Stadtarchiv bei der Suche nach Material für einen Vortrag einen Plan gefunden, der mich zuerst zögern lies die Situation eindeutig zu beurteilen.
Dann aber gab die Legende im Plan einen Hinweis nach dem anderen und bald war dann doch  klar, wo die dargestellte Situation in Wirklichkeit lag.
Hinweise zum entschlüsseln:
Die Namen der Hausbesitzer stimmen nicht mehr mit den heutigen überein - trotzdem helfen die Beschriftungen weiter.
Mal schauen wo in der Kötztinger Altstadt dies sein könnte:

Plan
zur Anlage eines Türeinganges und Freitreppen Stuffen
für dem Wohnhause von D. Mangold Buchdrucker
von Kötzting

Wiese von Gg Hastreiter      Garten von Windorfer
Wohnhaus des D. Mangold    Straße
Garten vom Schulhause     Gebäude von A. Dreger



Wie wohl auch heutzutage noch üblich, hat der Hausbesitzer seinen Hauseingang einfach gebaut, ohne den Grundbesitzer, den Markt Kötzting, zu fragen. Nun erfolgt die Anzeige durch den Kötztinger Polizeidiener Michael Fischer.

Kötzting 26. September 1878     auch dies ist ein wichtiger Hinweis

Zum Magistrat Kötzting
Betreff: Bauen auf Gemeindegrund ohne Erlaubnis

Der Unterzeichnete bringt auf Grund seines abgelegten Dienstes Eides gehorsamst zu Anzeige, daß Dominikus Mangold Buchdruckereibesitzer von Kötzting  an seinem Hause eine steinerne Stiege auf dem Gemeindegrund anlegte ohne das er Mangold hiervon Erlaubnis hat
gehorsamst Michael Fischer   Polizeidiener


mal schauen, wie lange es dauert, bis das Rätsel gelöst ist.....und
P.S. die Rechte an den Bildern liegen beim Stadtarchiv in Kötzting
Viel Spaß

Dienstag, 30. September 2014

Ein paar Suchbilder

Im Frühjahr 2013 wurde der Stadt Bad Kötzting angeboten einen Stapel Luftaufnahmen anzukaufen.  Auch wenn wir diese Motive von anderen Bildern her kannten, so waren doch zweierlei Aspekte interessant. Zum ersten waren es Farbbilder und zum zweiten wurde diesmal vor allem die Umgebung Kötztings aufgenommen. Eine Serie von Luftaufnahmen der Innenstadt befindet sich bereits im Besitz der Stadt.
 

Natürlich kennen wir die dargestellten Objekte, trotzdem gibt es bei dem einen oder anderen Bild sicherlich einen "Aha" Effekt bzw. dauert es halt eine Weile, bis man anhand von vorhandenen Geländemarken das Areal zuordnen kann:
Viel Spaß beim Raten bzw. Wiedererkennen:
Übrigens, die Bilder sind undatiert, stammen aber wohl aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts.


Ein paar Häuser stehen noch heute an dieser Stelle, v.a. das Bürogebäude
Abgerissen und eingeebnet - aber einmal Kötztings Gruß an die Welt

Schon im 15. Jahrhundert erwähnt

Der Firmenchef, ein besonderes Original, auch wenn er kein gebürtiger Kötztinger war

Hier habe ich am längsten gebraucht es zu erkennen, bis ich mir sicher war, eigentlich unglaublich
Viel Spaß beim Anschauen - 

Sonntag, 31. August 2014

Jugend in Kötzting (II)


 Mit dieser Einweihungsfeier endete der Juliblog, hier noch ein paar - für Pfadfinder eindrucksvoolle - Bilder der Einweihungsfeier. Deutlich zu sehen, daß viele Ehrengäste daran teilgenommen hatten. Der nun doch sehr freie Burggraben der Kirchenburg machte damals noch einen finsteren bzw. heimeligen Eindruck.

deutlich zu erkennen, beide Fahnen wurden noch be/genutzt



















rechts Pfarrer Dietl




































Die teilnehmenden Festgäste, vielleicht erkennt jemand den einen oder den anderen, ich wäre für jeden Hinweis dankbar.
GR Herr Pfarrer Dietl, damals gab es ja noch keinen Stadtpfarrer - Kötzting wurde erst 1 Jahr später zur Stadt erhoben - nahm die Einweihung des neuen Jugendheimes vor.
Anlässlich der Einweihung waren auch viele auswärtige Pfadfinderstämme eingeladen worden und diese hatten im Schlossgraben ihr Zeltlager aufgeschlagen.

das Pfadfinderlager im Burggraben, der neugierige junge Mann, vorne rechts, soll lt. Brandl Wick ein Höcherl von der Sagmühle sein.
1955 erhielten die Kötztinger dann hohen Besuch aus der Pfadfinderschaft, der Regensburger Diözesankurat Florl und der Landesfeldmeister Galli, - noch heute ein Begriff in der ostbayerischen Pfadfinderschaft - besuchten den Kötztinger Stamm. Diese Verbindung sollte vor allem wegen der Althütte auf dem Arber später gute Früchte tragen.

Der Diözesankurat Karl  Florl und der Landesfeldmeister Emil Galli. rechts außen wieder Brandl Ludwig, zentral Kuglmeier Hans, links von ihm Ziesler Franz. Rechts außen Brandl Wick und links neben ihm der Kooperator Fritz Haltrich. Auch hier bin ich über jeden Hinweis dankbar, wer die anderen Personen sind.



Wie Eingangs bereits erwähnt erfolgte die Gründung des Pfadfinderstammes aus der allgemeinen katholischen Jugend heraus. Wie sehr diese beiden Gruppierungen verflochten und verwoben waren, sieht man am besten am zentralen Bild der Einweihungsfeier des Hungerturms, bei dem die Türe von zwei Fahnenträgern flankiert wird, links die Fahne der katholischen Jugend und rechts die der Pfadfinder. Diese beiden Gruppierungen zusammen - erneut ist Pater Augustin Bötcher federführend - erarbeiten zusammen mit dem Schulleiter Röhrich ein Theaterstück, den JEDERMANN von Hugo von Hofmannsthal und führen dieses Schauspiel im Hochsommer 1949 an der Kirche vor der St. Anna Kapelle auf.



das Ensemble, rechts Pater Augustin, links
Obere Reihe von links: 1. Fischer Pepp (RA-Sohn) 2. Mühlbauer Annelies (Schuhgeschäft Marktstraße) 3. XX Schwester von Simml Max aus Beckendorf) 4. Foerster Heini (LRA/FWV) 5. Schelenz Irene (Lindner) 5a Heiduk Alfons oder Hans 6. X.X. Hauptdarsteller wohnhaft in Beckendorf) 7. Lickleder Helmut "Jedermann" 8. Attenberger Ludwig (Notar) 9. Mühlbauer Hans (Bergfrieden) 10. Teufel 11. Brandl Ludwig Requisiteur
Zweite Reihe von links: 1. Rektor Röhrich, Lam Regisseur, 2. Heiduk Magda, 3. Sperl A. (Mannig) 4. X.X. 5. Heiduk Klaus, 6. Stadler Lina (Miethanner) 7. Kaminski (Bruder Viktor) 8. Schmidl Lisbeth (jetzt Cham) 9. Liebl Hilde (Lebzelter/Bahnhofstraße) 10. Pater Augustin
Untere Reihe von links sitzend 1.XX, 2. XX 3. Sobania (+Kind) 4. X.X und Kind
5. Gruber Ferdl (Hammermühle) 6. ein Gietl 7. Schmiel Kurt  (Teufelchen)



eine himmlische Szenerie







der Mammon






und es hat ihn erwischt

Nachdem der Beginn der Kötztinger Pfadfinder sich im Zeitraum 1946/1947 abgespielt hatte, ist es verzeihlich, dass das 10 jährige Jubiläum 1956 eigentlich um 1 Jahr zu früh angesetzt worden war.
10 stolze Jahre war zu feiern und die Pfadis luden die benachbarten Stämme ein und viele, viele kamen.
Der eng befreundete Stamm in Amberg brachte seinen Spielmannszug mit - und oh Wunder, die hatten Fanfaren dabei - und dieser zog mit klingendem Spiel durch die Kötztinger Straßen. Viele der Kötztinger Pfadfinder waren auch bei der Kötztinger Feuerwehr und so kam diese - es war allem der unvergessene Barth Schorsch - auf den Geschmack, die eigene Trommlergruppe des Spielmannszuges der Kötztinger Feuerwehr auch mit einem Fanfarenzug zu ergänzen.
Gesagt, getan,


für mich eines der beeindruckendsten Bilder des Stammesjubiläums, Pfadfinder - entweder im Gegenlicht oder im Morgengrauen - vermutlich wegen des Sonnenstandes beides auf dem Marsch zur Veitskirche


das war natürlich etwas ganz anderes, solch eine stolze Fanfarengruppe wollten die Kötztinger Feuerwehr für ihren  Spielmannszug auch haben, aus dem Wunsch wurde dann Wirklichkeit,


Der damalige Stammesführer Hans Kuglmeier
hat an seiner Fanfare immer noch den Stammes/Sippenwimpel befestigt. Dieser erste Kötztinger Fanfarenzug war eine Errungenschaft der Kötztinger Pfadfinder und wurde danach von der Freiwilligen Feuerwehr übernommen

der Umzug beginnt



Festgottesdienst in der St. Veitskirche

Den Gottesdienst in der Veitskirche hielt der Kötztinger Pfadfinderkurat Haltrich, der Stammesführer war damals Hans Kuglmeier und der Feldmeister war Brandl Ludwig.
Nach dem Gottesdienst formierten sich die eingeladenen Pfadfinderstämme zu einem Festzug durch die junge Stadt.




immer dabei und beachtet, der Fanfarenzug der Amberger Pfadfinder


am Abend im Zeltlager dann der Fahnenapell, hier mit Kurat, Stammesführer und Feldmeister

ich wäre dankbar über jede Zuschrift, um so viele Personen wie möglich zu identifizieren

Donnerstag, 31. Juli 2014

1914 .... der Wahnsinn beginnt

vor 100 Jahren begann der erste Weltkrieg.

Mit dem Attentat in Sarajewo begann eine verhängnisvolle Entwicklung. Für alle handelnden Seiten war damals Kriegsführung nicht nur eine Option unter vielen, sondern stand offensichtlich ganz oben als die Lösung vieler Probleme, die die Nationen bzw. die Staaten untereinander zu haben schienen. Viel wurde darüber geschrieben, mehrere Generationen von Historikern der verschiedenen Lager diskutierten über die Kriegsschuldfrage, je nach Lesart war Deutschland mal der alleinige Hauptschuldige oder bei anderen Autoren, durchaus auch der angelsächsischen Länder, eben doch nur eine von mehreren Parteien, die sich am Ausbruch des Krieges schuldig machten, unfähig, sich in die Motive und Wünsche der Gegenseite hineinzuversetzen.


Nun, wie auch immer, Kriege werden immer von Denen da oben angerichtet, aber grundsätzlich von uns da herunten durchlitten und so mussten auch unsere Kötztinger Vorfahren in den Krieg ziehen und viele blieben auf französischen Schlachtfeldern liegen, viele - auch wenn sie zurückkamen - waren verwundet an Körper und Seele.



Obwohl Kötzting zu dieser Zeit bereits seit vielen Jahren eine eigene Tageszeitung - den Kötztinger Anzeiger - hatte und dieses Blatt auch in München bei der Staatsbibliothek archiviert ist, so fehlen doch aus all den vielen Jahren des Erscheinens gerade die zwei kompletten Jahrgänge von 1914 und 1916. Hier kann nun die Further Tageszeitung: Der Bayerische Wald" einspringen, da die offiziellen Veröffentlichungen verpflichtend für alle Organe war. Wir können also davon ausgehen, dass die Kötztinger Bürger exakt dieselben Mitteilungen und Befehle erhalten haben wie die Further Bürger.




Der Krieg selber begann mit dem Ausrufen des Kriegszustandes in Deutschland am 1. August 1914. Frankreich und Deutschland befahlen die allgemeine Mobilmachung dann am 2. August. Auch wenn Deutschland schon viele Jahre im Schatten einer kriegerischen Auseinandersetzung gelebt hatte, so war es doch eine 45 Jahre andauernde Friedenzeit, die nun mit einem Schlag zu Ende ging. Für die Bevölkerung vor Ort kamen nun fast täglich neue Befehle, Anordnungen und Beschränkungen.


Als erstes noch vor der offiziellen Erklärung des Kriegszustandes wurde schon am 31. Juli davor gewarnt, im Kontakt mit Ausländern Informationen preiszugeben und es wurde darauf hingewiesen dass mit Verhängung des Kriegszustandes ein verbringen von Pferden in einen anderen Verwaltungsbezirk verboten sein solle. Dann ging es Schlag auf Schlag: