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Sonntag, 3. März 2024

Erinnerungen an Altkötzting - Teil 31 Winterbilder

  In der Bildersammlung des Stadtarchives befinden sich viele Beispiele von damals tagesaktuellen Veranstaltungen oder Berichten über Handel und Gewerbe, die uns einen kleinen "Blick zurück" erlauben, zurück auf Menschen, die schon lange verstorben sind oder Orte und Plätze, die es ebenfalls schon lange nicht mehr gibt. Mit dieser Reihe an Blogbeiträgen soll diese Erinnerungskultur ermöglicht werden; eine Erinnerung an ein Kötzting mit viel Handel, Handwerk, Vereinsleben und Gasthäusern, mit Jahrtagen,  Bällen, und vor allem mit Menschen.



Winterbilder
1970/1971
 

 Im Winter 1970-71 - einem schneereichen Winter - wurden mehrere klassische Wintersitiuationen in der Zeitung veröffentlicht. Hier eine kleine Bilderfolge.
Sammlung Serwuschok: Blick vom Skihang am Großen Arber. Im Hintergrund das Sporthotel Brennes

Sammlung Serwuschok

Sammlung Serwuschok: eine tolle Aufnahme vom Sonnenband am Arbergipfel

 
Sammlung Serwuschok: Wintersonne über dem Osser





Die nächsten Bilder stammen aus Ried (hinterm Haidstein)

Sammlung Serwuschok

Sammlung Serwuschok


Sammlung Serwuschok: hier die Eisbahn in Lam als Keimzelle eines Sport- und Erholungszentrums.

Skiparadies in Chamerau: "auf der Dollnhöhe"
Sammlung Serwuschok








Mittwoch, 20. Januar 2021

Das Stadtarchiv Bad Kötzting im Winterlockdown 1-45 Die Bayerwald Olympiade auf dem Arber

  Es geht weiter mit Bildern aus der Zeitungsredaktion der Kötztinger Umschau, welche alle über eine private Sammlung von Frau Renate Serwuschok dem Arbeitskreis Heimatforschung übereignet wurden und nun im Stadtarchiv Kötzting verwahrt werden.

Da wir zusätzlich auch eine fast vollständige Sammlung von Zeitungsausgaben aus den Nachkriegsjahren in unserem Bestand haben, können viele der Bilder dann auch einzelnen Zeitungsartikeln zugeordnet werden.
Nachdem der Arbeitskreis Heimatforschung schon eine umfangreiche Datenbank an personenbezogenen Bildern hat wäre es für uns schön, wenn wir bei einigen der folgenden Bildern, vor allem bei den Personengruppen, Hinweise und Namenslisten erhalten könnten, die wir dann anschließend in unsere Datenbanken einpflegen könnten. Manche allerdings auch nicht und so wäre es schön, wenn wir bei dem einen oder anderen Bild auch eine Rückmeldung erhalten würden.


Zur Orientierung: wir befinden uns im August 1972 in München beginnt steht die Sommerolympiade kurz vor der Eröffnung und Deutschland befindet sich nicht nur im Olympia- sondern auch im Trimm-Trab-Fieber.
Auf dem Arbergipfel, in 1435,6 Meter Höhe, wird der "Bilderbuchgermane" bzw. dessen weiblichen Pendant gesucht. Die Organisation lag in den Händen des TV Zwiesel und das Bayerische Fernsehen war mit einem Aufnahmeteam vor Ort.
Der Zeitungsartikel ist mit "kbw" gelkennzeichnet, vermutlich ist dieser Journalist auch der Fotograf gewesen. 



Kötztinger Umschau vom 8.8.1972















die beiden Gewinner, rechts der Mister Bayerwald aus Hamburg





Siegerehrung


Sonntag, 28. Februar 2016

die Hindenburgkanzel - neu auferstanden nach dem Krieg

Die Hindenburgkanzel,

Im Staatsarchiv Landshut findet sich in den Unterlagen des Altlandkreises Kötzting auch ein Bauakt für die Wiedererrichtung und die anschließende Einweihungsfeier der, erst wenige Jahre zuvor "Hindenburgkanzel" benannten, Felsformation an der Scheibenstraße.
Diesen Bauakt hat der Kötztinger Kreisbaumeister Seiler angelegt und dokumentiert darin auch mit Bildern  den Zustand dieser Felsformation seit den ersten Bauarbeiten, beginnend 1929.
Staatsarchiv Landshut Rep 164-8 NR. 2880 Naturdenkmäler





















In den Jahren 1929 - 1932 wurde die Scheibenstraße errichtet, die Straße also, auf der man auch jetzt vom Lamer Winkel hinauf auf zum Brennes und dann zum Arber fahren kann. Vorher ging die Straßenverbindung über Sommerau und die Mooshütte. In Lohberg war sozusagen zuerst einmal die Welt zu ende. Bei den Bauarbeiten stellte sich der so genannte "Rotzollriegel" als markantes Hindernis den Bauarbeiten in den Weg und musste aufwändig durch Sprengung "passend" gemacht werden.
eine zeitgenössische Postkarte zeigt die Hindenburgkanzel nach der Benennung nach dem damaligen Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg  und der Einweihung im Juni 1933

Dann kam der April 1945, die US Streitkräfte überrannten Deutschland und standen kurz vor dem bayerischen Wald. In der Hoffnung diesen Vormarsch aufzuhalten, und flankiert durch Durchhalteparolen von Seiten der Partei und überwacht durch vereinzelte, kleine SS-Wachtmannschaften, die mit allen Mitteln versuchten - auch gewaltsamen und verbrecherischen - die Bevölkerung zum Widerstand anzuhalten, erging der Befehl die Hindenburgkanzel zu sprengen.

Im April 1945 wurde die Kanzel von Soldaten, die auf dem Brennes zur Genesung stationiert waren, gesprengt, um die Scheibenstraße zu blockieren, was allerdings nicht gelang, die Amerikaner überwanden die Hindernisse und setzen sich auf dem Brennes und dem Arber für viele Jahre fest.


Auch wenn das Ziel, die US Streitkräfte aufzuhalten, in keiner Weise erreicht worden war, so war doch die Hindenburgkanzel als Aussichtpunkt und touristisches Ziel zuerst einmal zerstört.




Im Januar 1950 stellte die Waldvereinssektion Lohberg den Zuschussantrag an das Landratsamt Kötzting. Der Kostenvoranschlag für die Widererrichtung belief sich auf 864 Mark und, da die Waldvereinssektion Lohberg sehr arm sei, bitte man um eine entsprechend hohe Bezuschussung.
Auch in diesem Antragschreiben ist von einer vollkommen Zerstörung der Kanzel durch die SS 1945 die Rede. Die damaligen Vorstände waren Fr. Vogl, J. Huber und als Schriftführer fungierte 1950 Anton Völkl.
Die Lohberger betonten vor allem, dass die herrliche Aussicht hinein in den Lamer Winkel von dieser Felsformation von einzelnen und Gruppenreisenden häufig benutzt und genossen wurde.

Also ging es nach der Genehmigung an den Wiederaufbau und es war offensichtlich auch die Kreisverwaltung involviert, da der damalige Kreisbaumeister, wie auf manchen Bildern zu sehen ist, seine bei der Zusammenstellung mitgewirkt hatte.




So sah also dann die neue - alte - Hindenburgkanzel nach der Renovierung aus, passend hergerichtet für ein großes Fest der Wiedereinweihung.

zeitgenössischer Bericht der Kötztinger Zeitung

Bericht der Kötztinger Umschau von der Wiedereröffnung

nach der offiziellen Freigabe der Hindenburgkanzel  gab es dann einen Monat später einen großen Festakt

Noch im Juli 1951 wollten die Lohberger den, zu dieser Zeit in Straubing lebenden, vormaligen Schriftleiter des Waldvereins und späteren Kötztinger Ehrenbürger,  Eugen Hubrich als Festredner gewinnen, erhielten von diesem aber aus nachvollziehbaren und durchaus ehrsamen Gründen eine eindeutige und begründete Absage. 
Hubrich schrieb selber davon, dass er im Jahre 1933 bei der Einweihung - und verweist auf eine Bayerwaldausgabe desselben Jahres - seine damalige Rede im nationalsozialistischen Sinne gehalten habe.
"Das war einmal so und ist weder abzuleugnen noch zu ändern". .. "aber bei solch repräsentativen Veranstaltungen, die sich hart an der Grenze zur Politik bewegen, muss ich anstandshalber ausscheiden. Es müsste den Zuhörern der Glaube an meine Aufrichtigkeit fehlen. Es wäre auch möglich, dass mein Auftreten Streitigkeiten zur Folge hätte.... Meiner Meinung nach ist jeder ehemalige Nationalsozialist verpflichtet in rein sachlicher Hinsicht Dienst zu leisten, darüber hinauszugehen muss ihm aber sein Empfinden verbieten."

Und so grüßt nach einer mehrjährigen Pause wieder die Hindenburgkanzel in den Lamer Winkel herab und wurde seitdem von unzähligen Touristen - Sommerfrischlern, wie sie damals noch genannt wurden - besucht.